China hat bis 2025 strikte Vorschriften zur Verarbeitung von Fahrzeugdaten eingeführt. Drei zentrale Gesetze – PIPL (Datenschutzgesetz), Fahrzeugdatensicherheitsverordnungen und Cybersicherheitsgesetz – setzen klare Standards für den Umgang mit Daten in der Automobilbranche. Schlüsselpunkte:
- Datenlokalisierung: Fahrzeugdaten müssen in China gespeichert werden.
- Sicherheitsbewertungen: Grenzüberschreitender Datentransfer erfordert strenge Prüfungen, besonders bei großen oder sensiblen Datenmengen.
- Hohe Strafen: Verstöße können Geldbußen bis zu 50 Mio. Yuan (ca. 6,5 Mio. €) oder 5 % des Jahresumsatzes nach sich ziehen.
Unternehmen wie Tesla haben bereits lokale Rechenzentren eingerichtet, um den Anforderungen gerecht zu werden. Auch KFZ-Gutachterdienste müssen ihre Prozesse anpassen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Compliance ist entscheidend für den Marktzugang.
Hauptgesetze zur Fahrzeugdatenverarbeitung in China
In China regeln drei zentrale Gesetze die Verarbeitung von Fahrzeugdaten: das Datenschutzgesetz (PIPL), die Fahrzeugdatensicherheitsverordnungen und das Cybersicherheitsgesetz. Diese Gesetze legen Standards für den Umgang mit Daten und deren Sicherheit fest. Im Folgenden werden die wichtigsten Anforderungen dieser Regelungen erläutert.
Datenschutzgesetz (PIPL)
Das Personal Information Protection Law (PIPL) ist das grundlegende Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten in China. Es gilt für alle Unternehmen, die Daten chinesischer Bürger verarbeiten – unabhängig davon, ob diese Unternehmen in China ansässig sind oder nicht. Für die Automobilbranche bedeutet dies, dass alle Daten, die Rückschlüsse auf Personen zulassen, den Regelungen des PIPL unterliegen.
Die Anforderungen an die Einwilligung sind besonders streng. Unternehmen müssen vor der Erhebung oder Verarbeitung personenbezogener Daten eine ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen einholen. Diese Zustimmung muss spezifisch für den jeweiligen Zweck sein, und die Betroffenen haben jederzeit das Recht, ihre Einwilligung zu widerrufen. Für sensible Daten wie Standort- oder biometrische Informationen gelten noch strengere Vorschriften.
Bei Verstößen gegen das PIPL drohen erhebliche Strafen: Unternehmen können mit Geldbußen von bis zu 50 Millionen Yuan oder 5 % ihres Jahresumsatzes belegt werden. Zudem können der Geschäftsbetrieb ausgesetzt oder Geschäftslizenzen entzogen werden. Verantwortliche Personen können ebenfalls belangt werden – bis hin zu persönlichen Geldstrafen oder Einschränkungen ihrer beruflichen Tätigkeit.
Fahrzeugdatensicherheitsverordnungen
Die Fahrzeugdatensicherheitsverordnungen ergänzen das PIPL durch spezifische Vorgaben für die Automobilindustrie. Sie definieren, was als "wichtige Daten" gilt, und verlangen eine klare Datenklassifizierung in Kategorien wie personenbezogene Informationen und kritische Daten.
Die Verordnungen schreiben umfangreiche technische Schutzmaßnahmen vor, darunter:
- Verschlüsselung von Daten während der Speicherung und Übertragung
- Sichere Protokollierung von Datenzugriffen
- Multi-Faktor-Authentifizierung für Systemzugriffe
- Regelmäßige Schwachstellenanalysen
Darüber hinaus müssen Unternehmen Protokolle für die Reaktion auf Sicherheitsvorfälle sowie Verfahren zur Meldung von Datenschutzverletzungen einführen.
Für grenzüberschreitende Datenübertragungen gelten seit 2025 zusätzliche Anforderungen. Wenn wichtige Daten oder personenbezogene Informationen von mehr als einer Million Menschen übertragen werden, ist eine Sicherheitsbewertung erforderlich. Für kleinere Datenmengen können Standardverträge oder Zertifizierungen ausreichen. Ausnahmen gelten für Daten, die vollständig außerhalb Chinas gesammelt und verarbeitet werden, sowie für bestimmte Notfälle und Personalverwaltungszwecke.
Zusätzlich gibt es neue GB-Standards für vernetzte Fahrzeuge, die spezifische Anforderungen an die Sicherheit und Vertraulichkeit von raum-zeitlichen Daten enthalten. Diese betreffen die Speicherung, Übertragung und Verarbeitung geografischer Informationen sowie die Sicherheitsanforderungen für Datenerfassungssysteme.
Cybersicherheitsgesetz und seine Auswirkungen
Das Cybersicherheitsgesetz ergänzt die fahrzeugspezifischen Regelungen durch umfassende Anforderungen an die Netzwerk- und Datensicherheit. Besonders relevant ist es für Betreiber kritischer Informationsinfrastrukturen (CIIOs), zu denen auch bestimmte Automobilunternehmen zählen können.
Eine zentrale Vorgabe sind die Datenlokalisierungsanforderungen, die vorschreiben, dass kritische Daten innerhalb Chinas gespeichert werden müssen. Grenzüberschreitende Datenübertragungen unterliegen strengen Sicherheitsüberprüfungen, was eine zusätzliche Kontrollinstanz schafft.
Unternehmen müssen zudem robuste Cybersicherheitsmaßnahmen implementieren. Dazu gehören Notfallpläne für Sicherheitsvorfälle, regelmäßige Risikobewertungen und die Einhaltung nationaler Standards für Netzwerk- und Datensicherheit. Diese Vorschriften decken nicht nur den Datenschutz ab, sondern umfassen die gesamte digitale Infrastruktur von Automobilunternehmen.
Zusammen bilden diese drei Gesetze ein umfassendes Regulierungssystem. Während das PIPL den Schutz personenbezogener Daten regelt, setzen die Fahrzeugdatensicherheitsverordnungen spezifische Branchenstandards, und das Cybersicherheitsgesetz sorgt für die Sicherheit der digitalen Infrastruktur.
Chinesische vs. europäische Datenschutzbestimmungen
Die Datenschutzgesetze PIPL (China) und DSGVO (EU) unterscheiden sich in mehreren zentralen Punkten, darunter Einwilligungsanforderungen, Datenminimierung, grenzüberschreitende Datenübertragungen und Strafen. Diese Unterschiede haben direkte Auswirkungen auf die Datenstrategien global tätiger Automobilunternehmen.
PIPL vs. DSGVO: Einwilligung und Datenminimierung
Die DSGVO verlangt eine ausdrückliche, informierte und widerrufbare Einwilligung der Nutzer. Das PIPL fordert ebenfalls eine ausdrückliche Zustimmung, geht jedoch noch weiter: Für verschiedene Verarbeitungszwecke – insbesondere bei sensiblen Informationen wie Standortdaten, Audioaufnahmen oder biometrischen Daten – sind separate Einwilligungen erforderlich.
Beide Regelwerke folgen dem Grundsatz der Datenminimierung, wobei die DSGVO diesen Ansatz strenger umsetzt. Unternehmen müssen die Rechtsgrundlage dokumentieren und Datenschutz-Folgenabschätzungen für risikoreiche Verarbeitungen durchführen. Das PIPL bietet hier etwas mehr Flexibilität, verlangt aber ebenfalls den Nachweis der Notwendigkeit bei sensiblen Daten.
Bei den Betroffenenrechten zeigen sich ebenfalls Unterschiede. Beide Gesetze gewährleisten Rechte wie Auskunft, Berichtigung, Löschung und Einschränkung der Verarbeitung. Die DSGVO erweitert dies um das Recht auf Datenübertragbarkeit und das Widerspruchsrecht. Das PIPL ergänzt diese Rechte durch ein „Recht auf Erklärung“ bei automatisierten Entscheidungen, was insbesondere bei vernetzten Fahrzeugen von Bedeutung ist.
Diese strengen Vorgaben zur Datenerhebung bilden die Grundlage für die unterschiedlichen Regelungen zu grenzüberschreitenden Datenübertragungen.
Grenzüberschreitende Datenübertragungen
Die DSGVO erlaubt den Datentransfer in Länder mit einem anerkannten Datenschutzniveau oder über Standardvertragsklauseln (SCCs). Das PIPL hingegen geht einen anderen Weg: Für den Export personenbezogener oder als „wichtig“ eingestufter Fahrzeugdaten ist eine Sicherheitsbewertung erforderlich. Diese Regelung unterscheidet sich deutlich von den standardisierten Mechanismen der DSGVO.
Darüber hinaus schreibt das PIPL vor, dass personenbezogene und als „wichtig“ klassifizierte Fahrzeugdaten grundsätzlich innerhalb Chinas gespeichert werden müssen. Diese Anforderungen führten beispielsweise dazu, dass Tesla ein lokales Rechenzentrum in China einrichtete, um sicherzustellen, dass die von chinesischen Fahrzeugen generierten Daten im Land verbleiben. Für international tätige Automobilhersteller bedeutet dies oft den Aufbau lokaler Datenzentren und die Implementierung von Prozessen zur Einhaltung der Datenlokalisierungsvorgaben.
Strafen und Durchsetzung
Die Sanktionen bei Verstößen gegen die DSGVO und das PIPL unterscheiden sich erheblich. Die DSGVO sieht Geldbußen von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes vor. Das PIPL legt Strafen von bis zu 50 Millionen Yuan (ca. 6,5 Millionen Euro) oder 5 % des Jahresumsatzes fest und kann zusätzlich Geschäftslizenzen aussetzen.
Auch in China zeigt sich ein verstärkter Fokus auf die Durchsetzung: Die Behörden haben die Überwachung von Unternehmen, die Fahrzeugdaten verarbeiten, intensiviert. Dies erfordert von Unternehmen eine proaktive Herangehensweise an die Compliance sowie regelmäßige Risikobewertungen.
| Aspekt | DSGVO (EU) | PIPL (China) |
|---|---|---|
| Einwilligung | Ausdrücklich, informiert, widerrufbar | Erforderlich, teilweise getrennt nach Zweck |
| Datenminimierung | Strikt – nur notwendige Daten | Erforderlich, aber weniger streng umgesetzt |
| Grenzüberschreitende Übertragungen | Übertragung in Länder mit angemessenem Schutzniveau oder mittels Standardvertragsklauseln | Sicherheitsbewertung, vertragliche Regelungen, Zertifizierung erforderlich |
| Strafen | Bis zu 20 Mio. € oder 4 % des weltweiten Umsatzes | Bis zu 50 Mio. Yuan oder 5 % des Jahresumsatzes |
| Technische Schutzmaßnahmen | Allgemein geforderte Sicherheitsvorkehrungen | Spezifische Maßnahmen wie Verschlüsselung und Protokollierung |
Compliance-Methoden für KFZ-Gutachterdienste
KFZ-Gutachterdienste müssen klare und systematische Maßnahmen ergreifen, um den chinesischen Datenschutzbestimmungen gerecht zu werden. Besonders wichtig sind dabei sichere Datenerfassung, verschlüsselte Prozesse und der kontrollierte Umgang mit grenzüberschreitenden Datenübertragungen. Nachfolgend werden konkrete Schritte beschrieben, die Gutachterdienste umsetzen sollten, um Fahrzeugdaten effektiv zu schützen.
Datenerfassung und Speicherung: Sicherheit an erster Stelle
Chinesische Datenschutzvorschriften verlangen, dass Fahrzeugdaten – insbesondere personenbezogene sowie räumlich-zeitliche Informationen – mit strengen Sicherheitsmaßnahmen erfasst und gespeichert werden. Dazu gehören robuste Authentifizierungssysteme und detaillierte Protokollierungen aller Datenzugriffe.
Ein zentraler Punkt ist die Anonymisierung dieser Daten. Methoden wie Datenmaskierung, Tokenisierung und irreversible Verfahren zur Entfernung persönlicher Kennungen sind hier entscheidend. Zusätzlich müssen Unternehmen sichere Schlüsselverwaltungsprozesse und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen etablieren, um die Einhaltung der Standards zu gewährleisten.
Die Speicherung personenbezogener Daten muss gemäß den Lokalisierungsanforderungen innerhalb Chinas erfolgen, häufig durch den Einsatz lokaler Rechenzentren. Unternehmen sollten außerdem umfassende Aufzeichnungen über alle Datenverarbeitungsaktivitäten, Sicherheitsbewertungen und Notfallmaßnahmen führen, um bei behördlichen Prüfungen vorbereitet zu sein.
Digitale Arbeitsabläufe: Sicherheit und Effizienz kombinieren
Digitale Prozesse erfordern klare Sicherheitsvorkehrungen wie rollenbasierte Zugriffsrechte, End-to-End-Verschlüsselung und automatisierte Protokollierungen. Ebenso sind schnelle und effektive Incident-Response-Mechanismen unverzichtbar.
Ein Beispiel hierfür ist die CUBEE Sachverständigen AG, die diese Prinzipien in ihren digitalisierten Gutachtenprozessen umsetzt. Während der Inspektionen werden modernste Technologien zur Datenerfassung und Bilddokumentation genutzt. Die gesammelten Daten werden anschließend zentral ausgewertet, um schnell detaillierte Gutachten zu erstellen.
Die Integration von Compliance-Prüfungen in digitale Arbeitsabläufe sorgt dafür, dass Vorschriften kontinuierlich eingehalten werden. Automatisierte Prozesse zur Datenminimierung, klar definierte Aufbewahrungsrichtlinien und Compliance-Dashboards ermöglichen eine zuverlässige Echtzeitüberwachung. Neue GB-Standards setzen dabei Mindestanforderungen für Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere für räumlich-zeitliche Daten in vernetzten Fahrzeugen.
Grenzüberschreitende Datenübertragungen: Herausforderungen und Lösungen
Interne Sicherheitsmaßnahmen bilden die Grundlage für die Einhaltung grenzüberschreitender Anforderungen. Europäische KFZ-Gutachterdienste, die in China tätig sind, müssen sich mit besonderen Herausforderungen bei der Übertragung von Daten ins Ausland auseinandersetzen. Die Richtlinien für den Export von Automobildaten (Ausgabe 2025) verlangen eine Sicherheitsbewertung, wenn es sich um wichtige Daten oder große Mengen personenbezogener Informationen handelt (z. B. über eine Million betroffener Personen).
Für kleinere oder nicht-kritische Datenmengen stehen alternative Mechanismen wie Standardverträge oder Zertifizierungen zur Verfügung. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Verfahren:
| Compliance-Mechanismus | Anwendbarkeit | Anforderungen |
|---|---|---|
| Sicherheitsbewertung | Wichtige Daten oder >1 Mio. Personen | Obligatorisch, detaillierte Prüfung |
| Standardvertrag | Nicht-kritische, kleine Datenmengen | Vertragliche Schutzmaßnahmen |
| Zertifizierung | Nicht-kritische, kleine Datenmengen | Drittanbieter-Zertifizierung |
| Ausnahme | Spezifische Szenarien | Keine Bewertung erforderlich |
Um sowohl chinesische als auch europäische Anforderungen zu erfüllen, sollten Unternehmen duale Compliance-Frameworks einführen. Dazu gehören die Nutzung lokalisierter Rechenzentren, der Einsatz standardisierter Vertragsklauseln und die Einhaltung von Verschlüsselungs-, Protokollierungs- und Notfallmaßnahmen.
Für bestimmte Fälle wie im Ausland erfasste Daten, notwendige grenzüberschreitende Kontakte, HR-Management oder Notfallübertragungen gelten Ausnahmen.
Zukünftige Änderungen der chinesischen KFZ-Datenvorschriften
Die Automobilbranche in China steht vor neuen Herausforderungen: Angesichts der wachsenden Bedeutung von KI und IoT werden die Vorschriften für den Datenexport strenger, während die Sicherheitsanforderungen weiter zunehmen. Diese Entwicklungen machen es notwendig, dass Unternehmen ihre Sicherheits- und Exportprozesse zügig anpassen.
Erwartete Änderungen der Datenexportbestimmungen
Im Juni 2025 veröffentlichte das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) einen Entwurf für überarbeitete Richtlinien zur Sicherheit des grenzüberschreitenden Exports von Automobildaten (2025 Edition). Diese neuen Vorgaben erhöhen die Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften und schreiben verpflichtende Sicherheitsbewertungen vor, insbesondere bei großen oder sensiblen Datenmengen.
Besonders Elektrofahrzeuge und vernetzte Autos stehen im Fokus. Für diese Fahrzeugtypen werden derzeit Exportlizenzierungsregeln entwickelt, die die Übertragung wichtiger Fahrzeugdaten erheblich einschränken könnten. Tesla hat darauf bereits reagiert und ein lokales Rechenzentrum in China eingerichtet.
Die neuen Vorschriften fordern zudem den Einsatz von Verschlüsselung, detaillierte Protokollierung sowie klar definierte Prozesse für den Umgang mit Sicherheitsvorfällen. Gleichzeitig gibt es Ausnahmen, etwa für Daten, die im Ausland erhoben wurden, für notwendige grenzüberschreitende Kommunikation, Personalmanagement oder Notfallübertragungen.
Internationale Automobilunternehmen müssen vor jeder Datenübertragung ins Ausland künftig verpflichtende Risiko- und Sicherheitsbewertungen durchführen. Besonders bei „wichtigen Daten“ oder „nationalen Kerndaten“ könnten strengere Kontrollen oder sogar Exportverbote verhängt werden. Diese Maßnahmen spiegeln die dynamischen technologischen Entwicklungen der Branche wider.
Technologische Fortschritte und ihre Auswirkungen
Die regulatorischen Änderungen sind eine direkte Reaktion auf die rasanten technologischen Entwicklungen. Fortschritte in der künstlichen Intelligenz und im Internet der Dinge sorgen dafür, dass Fahrzeuge heute riesige Mengen sensibler Daten generieren – darunter Echtzeitstandorte, biometrische Daten und Verhaltensmuster. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, setzen die chinesischen Behörden detailliertere Vorgaben für die Datenerfassung, -verarbeitung und Nutzerzustimmung um.
Das Verkehrsministerium hat KI und den Niedrighöhenverkehr (wie Drohnen) als zentrale Prioritäten für 2025 definiert. Der Markt für Niedrighöhenlogistik in China zeigt ein beeindruckendes Wachstum: Von 27,18 Mrd. Yuan (ca. 3,5 Mrd. €) im Jahr 2020 stieg er bis 2023 auf 58,18 Mrd. Yuan (ca. 7,5 Mrd. €). Für 2025 werden Werte zwischen 120 und 150 Mrd. Yuan (ca. 15,5–19,5 Mrd. €) erwartet.
Neue GB-Standards regulieren die Vertraulichkeit und sichere Verarbeitung von Daten in vernetzten und elektrischen Fahrzeugen:
| Neuer GB-Standard | Titel | Implementierungsdatum |
|---|---|---|
| GB/T 11918.6-2025 | DC-Stecker, Steckdosen und Anschlüsse für Schiffsstromanlagen | 01.09.2025 |
| GB/T 45415-2025 | Branddefektanalyseverfahren für reine Elektrofahrzeuge | 28.02.2025 |
| GB/T 18655-2025 | Funkstörungscharakteristik-Grenzwerte für Fahrzeuge | 28.02.2025 |
| GB/T 37133-2025 | Hochspannungsverbindungssysteme für Elektrofahrzeuge | 28.02.2025 |
Die Behörden fordern außerdem verstärkte Cybersicherheitsmaßnahmen und regelmäßige Sicherheitsbewertungen für Systeme, die KI- und IoT-Technologien nutzen. Dazu gehören etwa Multi-Level-Protection-Schemes (MLPS) für die Verarbeitung von Online-Daten.
Experten gehen davon aus, dass China weiterhin die nationale Sicherheit und Datensouveränität priorisieren wird. Dies könnte zu noch strengeren Kontrollen beim Datenexport und einer intensiveren regulatorischen Überwachung führen. Analysten raten Unternehmen daher, frühzeitig in Compliance-Strukturen zu investieren und regulatorische Änderungen genau im Blick zu behalten.
Für KFZ-Gutachterdienste wie die CUBEE Sachverständigen AG bedeutet dies, dass ihre digitalisierten und mobilen Gutachtenprozesse an die chinesischen Datensicherheitsstandards angepasst werden müssen. Transparente Einwilligungsprozesse für Nutzer spielen dabei eine entscheidende Rolle, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und den Marktzugang zu sichern.
Fazit und wichtigste Erkenntnisse
Die Vorschriften zur Verarbeitung von KFZ-Daten in China haben sich bis 2025 erheblich verschärft. Unternehmen müssen strikte Vorgaben des Personal Information Protection Law (PIPL), des Data Security Law (DSL) und des Cybersecurity Law einhalten. Diese Gesetze bilden die Grundlage für praktische Maßnahmen, die in der Branche umgesetzt werden müssen.
Ein zentraler Punkt ist die Datenlokalisierung, die mittlerweile unverzichtbar ist. Ein prominentes Beispiel dafür liefert Tesla, das ein lokales Rechenzentrum eingerichtet hat, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Zusätzlich sind Sicherheitsbewertungen für Datenexporte verpflichtend, sobald mehr als eine Million Personen betroffen sind. Unternehmen, insbesondere KFZ-Gutachterdienste, müssen ihre Arbeitsabläufe kontinuierlich an diese technischen und rechtlichen Anforderungen anpassen.
Für Anbieter wie die CUBEE Sachverständigen AG bedeutet das, dass bestehende DSGVO-konforme Prozesse um Aspekte wie Datenlokalisierung und Exportbeschränkungen erweitert werden müssen. Dies erfordert eine klare Ausrichtung auf die chinesischen Standards.
Frühzeitiges Handeln ist dabei entscheidend. Experten raten zu einer engen Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden, regelmäßigen rechtlichen Prüfungen und dem Aufbau von lokalem Know-how im Bereich Compliance. Auch die aktive Teilnahme an Branchenverbänden kann helfen, über neue regulatorische Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.
Die Folgen bei Verstößen sind drastisch: Neben hohen Bußgeldern drohen Geschäftsaussetzungen und strafrechtliche Konsequenzen. Regulierungsbehörden haben das Recht, Untersuchungen einzuleiten, Korrekturen zu verlangen oder den Marktzugang einzuschränken.
In Zukunft ist mit noch strengeren Kontrollen beim Datenexport und einer erweiterten Definition von „wichtigen Daten“ zu rechnen. Unternehmen müssen daher regulatorische Änderungen genau beobachten und ihre Compliance-Strategien entsprechend anpassen, um langfristig erfolgreich im chinesischen Markt agieren zu können.
FAQs
Welche Schritte müssen Unternehmen einhalten, um die chinesischen Vorgaben zur Verarbeitung von Fahrzeugdaten zu erfüllen?
Um den chinesischen Datenschutzvorgaben für Fahrzeugdaten gerecht zu werden, müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie alle relevanten gesetzlichen und branchenspezifischen Anforderungen erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass die ausdrückliche Zustimmung der betroffenen Personen zur Datennutzung eingeholt wird. Außerdem müssen Sicherheitsmaßnahmen implementiert werden, um sensible Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Wenn es um professionelle Fahrzeugbewertungen in Deutschland und Europa geht, bietet die CUBEE Sachverständigen AG digitale und effiziente Lösungen. Ihr Leistungsspektrum umfasst Schadensbewertungen, Wertgutachten und Oldtimer-Bewertungen. Diese können schnell und präzise durchgeführt werden – entweder vor Ort oder durch mobile Gutachter direkt am Fahrzeug.
Wie unterscheiden sich die Datenschutzanforderungen des PIPL von denen der DSGVO bei grenzüberschreitenden Datenübertragungen?
Die Datenschutzanforderungen des chinesischen PIPL (Personal Information Protection Law) und der europäischen DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) unterscheiden sich vor allem bei grenzüberschreitenden Datenübertragungen. Während die DSGVO klare Mechanismen wie Standardvertragsklauseln oder Angemessenheitsbeschlüsse bereitstellt, legt das PIPL den Fokus auf strenge Genehmigungsverfahren durch chinesische Behörden und fordert in vielen Fällen eine umfassende Sicherheitsbewertung.
Ein markanter Unterschied ist, dass das PIPL grundsätzlich verlangt, personenbezogene Daten chinesischer Bürger bevorzugt innerhalb Chinas zu speichern und zu verarbeiten. Sollten Daten ins Ausland übertragen werden, muss der Datenexporteur spezifische rechtliche Vorgaben erfüllen. Dazu zählen unter anderem die Zustimmung der betroffenen Person oder die Durchführung einer Sicherheitsbewertung.
Obwohl beide Gesetze dasselbe Ziel verfolgen – den Schutz personenbezogener Daten – greifen sie auf unterschiedliche regulatorische Ansätze zurück. Diese Unterschiede lassen sich auf die jeweiligen rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen zurückführen.
Welche Folgen hat die Missachtung der chinesischen Vorschriften zur Verarbeitung von Fahrzeugdaten?
Die Missachtung der chinesischen Vorschriften zur Verarbeitung von Fahrzeugdaten kann für Unternehmen schwerwiegende Folgen haben. Dazu zählen nicht nur empfindliche Geldstrafen, sondern auch Einschränkungen bei der Geschäftstätigkeit innerhalb Chinas. Darüber hinaus könnten rechtliche Schritte eingeleitet werden, die den Ruf des Unternehmens nachhaltig beeinträchtigen.
Für Unternehmen, die in China tätig sind oder dort Fahrzeugdaten verarbeiten, ist es daher unverzichtbar, die geltenden Vorschriften genau zu kennen und einzuhalten. Regelmäßige Überprüfungen der eigenen Compliance-Maßnahmen sind ein wirksames Mittel, um Risiken zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
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