Lifecycle-Emissionen sind entscheidend, um die Umweltbelastung eines Fahrzeugs ganzheitlich zu bewerten. Sie umfassen Emissionen aus Produktion, Nutzung und Recycling – nicht nur die direkten Auspuffemissionen. Der Vergleich zwischen Diesel- und Elektrofahrzeugen zeigt: Während Elektroautos in der Herstellung mehr CO₂ verursachen, gleichen sie dies durch geringere Betriebsemissionen aus. Ein e-Golf erzeugt z. B. 119 g CO₂/km über den gesamten Lebenszyklus, ein Diesel-Golf hingegen 140 g CO₂/km.

Wichtige Punkte:

  • Phasen des Lebenszyklus: Produktion, Nutzung, Recycling.
  • Elektro vs. Diesel: Höhere Produktions-, aber niedrigere Nutzungsemissionen bei E-Autos.
  • Regulierung: Ab 2025 will die EU standardisierte Methoden für Lifecycle-Emissionen einführen.
  • Markttrend: Käufer bevorzugen Fahrzeuge mit niedrigen Gesamtemissionen, was deren Wert steigert.

Eine umfassende Betrachtung der Lifecycle-Emissionen wird zunehmend wichtiger für Fahrzeugbewertungen, Steuerberechnungen und die Einhaltung von Vorschriften.

Fahrzeug-Lebenszyklus-Emissionsphasen

Um die Umweltauswirkungen eines Fahrzeugs realistisch zu bewerten, ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus zu betrachten. Dieser lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen, die jeweils unterschiedliche Emissionsprofile aufweisen. Diese detaillierte Analyse zeigt, wie sich die Emissionen je nach Antriebstechnologie unterscheiden.

Rohstoffe und Herstellung

Die Produktionsphase umfasst die Gewinnung von Rohstoffen, die Fertigung von Komponenten und die Montage des Fahrzeugs. Der Beitrag dieser Phase zu den Gesamtemissionen variiert je nach Fahrzeugtyp. Bei Dieselfahrzeugen liegt der Wert bei etwa 29 g CO₂/km, was rund 21 % der gesamten Lebenszyklusemissionen entspricht.

Bei Elektrofahrzeugen sieht die Sache anders aus: Hier steigen die Emissionen während der Produktion auf 57 g CO₂/km. Der Hauptgrund dafür ist die energieintensive Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, insbesondere in Regionen mit kohlebasierter Stromerzeugung wie China. Dort verursachen Batterien etwa dreimal so hohe CO₂-Emissionen wie ein Verbrennungsmotor. Der hohe Energiebedarf und die Gewinnung von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Volkswagen hat jedoch gezeigt, dass durch Optimierungen in der Batterietechnologie und der Lieferkette die CO₂-Emissionen pro Kilowattstunde Batteriekapazität um über 25 % gesenkt werden können. Mit der Nutzung erneuerbarer Energien in der Produktion lässt sich dieser Wert sogar um fast 50 % reduzieren.

Nach der Produktionsphase zeigt sich in der Nutzung ein deutlich anderes Bild der Emissionsverteilung.

Fahrzeug-Betriebsphase

Während der Betriebsphase, die typischerweise über eine Lebensdauer von 200.000 Kilometern berechnet wird, entstehen die meisten Emissionen. Hier werden die Unterschiede zwischen den Antriebstechnologien besonders deutlich.

Dieselfahrzeuge stoßen während des Betriebs etwa 111 g CO₂/km aus. Diese Emissionen stammen aus der Verbrennung und Bereitstellung des Kraftstoffs und bleiben über die gesamte Nutzungsdauer konstant. Insgesamt macht die Betriebsphase bei Dieselfahrzeugen etwa 79 % der Lebenszyklusemissionen aus.

Elektrofahrzeuge hingegen verursachen während der Nutzung nur 62 g CO₂/km – das entspricht einer Reduktion von 44 % im Vergleich zu Dieselfahrzeugen. Diese Emissionen sind direkt mit der Stromerzeugung verbunden und hängen stark vom Energiemix ab. Ein großer Vorteil von Elektrofahrzeugen ist, dass ihre Umweltbilanz mit der zunehmenden Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz stetig besser wird. Während die Emissionen eines Dieselfahrzeugs konstant bleiben, profitieren Elektrofahrzeuge von der Dekarbonisierung des Stromnetzes.

End-of-Life und Recycling

In der End-of-Life-Phase werden Fahrzeuge demontiert, Materialien recycelt und entsorgt. Diese Phase bietet großes Potenzial zur Reduktion der Gesamtemissionen. Moderne Recyclingverfahren ermöglichen es, 90-95 % der Batteriematerialien wie Lithium, Kobalt und Nickel zurückzugewinnen. Dadurch sinkt der Bedarf an neuen Rohstoffen für künftige Fahrzeuge, was sowohl die Umweltbelastung als auch die Kosten senkt.

Bei konventionellen Fahrzeugen konzentriert sich das Recycling hauptsächlich auf Materialien wie Stahl und Aluminium. Auch hier kann die Wiederverwertung die Gesamtemissionen positiv beeinflussen, jedoch in geringerem Umfang als bei Elektrofahrzeugbatterien.

Phase Golf TDI (Diesel) e-Golf (Elektro) Anteil am Gesamtzyklus
Produktion 29 g CO₂/km 57 g CO₂/km 21 % vs. 48 %
Nutzung 111 g CO₂/km 62 g CO₂/km 79 % vs. 52 %
Gesamt 140 g CO₂/km 119 g CO₂/km 15 % Vorteil E-Fahrzeug

Diese Analyse macht deutlich, dass eine isolierte Betrachtung der Betriebsemissionen nicht ausreicht. Während Elektrofahrzeuge in der Produktion höhere Emissionen verursachen, gleichen sie diesen Nachteil durch ihre deutlich geringeren Emissionen während der Nutzung aus. Über den gesamten Lebenszyklus hinweg bieten sie somit eine bessere Umweltbilanz.

Deutsche Vorschriften und Compliance-Anforderungen

Die gesetzlichen Vorgaben entwickeln sich stetig weiter: Neben den direkten Auspuffemissionen rückt zunehmend der gesamte CO₂-Fußabdruck eines Fahrzeugs über seinen Lebenszyklus in den Vordergrund. Im Folgenden werden die aktuellen Regelungen, steuerlichen Auswirkungen und Importvorgaben näher betrachtet.

Aktuelle EU- und deutsche Emissionsgesetze

Die EU-Verordnung 2019/631 definiert CO₂-Grenzwerte für direkte Auspuffemissionen, während die EU-Verordnung 2023/851 eine umfassende Bewertung der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus einführt – mit einem standardisierten Ansatz, der bis Ende 2025 entwickelt werden soll. Ergänzend dazu verpflichtet die EU-Batterieverordnung 2023/1542 Hersteller bereits jetzt, den CO₂-Fußabdruck von Batterien über ihren gesamten Lebenszyklus zu dokumentieren.

Obwohl Lifecycle-Assessments (LCA) derzeit freiwillig sind, fließen sie noch nicht in offizielle Compliance-Berechnungen oder Typgenehmigungsverfahren ein. Deutschland setzt die EU-Vorgaben direkt um und fördert die Integration von LCAs in die Fahrzeug-Compliance. Unternehmen wie Volkswagen zeigen bereits Engagement, indem sie Maßnahmen zur Reduzierung von Lifecycle-Emissionen und zur Optimierung ihrer Lieferketten umsetzen.

Steuerliche Auswirkungen von Lifecycle-Emissionen

Die Besteuerung von Fahrzeugen in Deutschland basiert aktuell auf den direkten CO₂-Emissionen, die im WLTP-Testzyklus ermittelt werden. Sowohl die jährliche Kraftfahrzeugsteuer als auch die Sachbezugsbesteuerung für Firmenwagen richten sich nach diesen offiziellen CO₂-Werten.

Mit dem wachsenden Fokus auf Lifecycle-Emissionen in der EU-Politik könnte sich dies jedoch ändern. Es ist denkbar, dass zukünftige Steuersysteme umfassendere Emissionsdaten berücksichtigen – insbesondere bei Elektrofahrzeugen und deren Batterien. Aktuell profitieren Elektrofahrzeuge von steuerlichen Vorteilen, da sie nahezu keine direkten CO₂-Emissionen verursachen. Sollte jedoch der gesamte Lebenszyklus einbezogen werden, könnten sich diese Vorteile relativieren. Ein Beispiel: Ein e-Golf mit 119 g CO₂/km über seinen gesamten Lebenszyklus würde anders bewertet als ein Fahrzeug, das nur auf Basis der direkten Auspuffemissionen beurteilt wird.

Für Fahrzeugimporte gibt es derzeit keine steuerlichen Vorgaben, die Lifecycle-Emissionen berücksichtigen. Dennoch müssen Importeure die EU-Typgenehmigungsanforderungen erfüllen. Sollte ein standardisiertes Lifecycle-Reporting verpflichtend werden, könnten fehlende Daten zu Compliance-Problemen wie Strafen oder Marktbeschränkungen führen.

Importdokumentationsanforderungen

Der Import von Fahrzeugen nach Deutschland erfordert derzeit die Standard-Typgenehmigungsdokumentation, die die CO₂-Emissionswerte aus dem WLTP-Testzyklus enthält. Eine separate Dokumentation der Lifecycle-Emissionen ist bisher nicht notwendig. Allerdings verlangt die EU-Batterieverordnung 2023/1542 bereits jetzt detaillierte Emissionsdaten für Batterien. Es ist wahrscheinlich, dass solche Angaben künftig auch für die Importdokumentation verpflichtend werden.

Importeure müssen sich darauf einstellen, umfassende Lifecycle-Emissionsdaten – insbesondere für Batterien – bereitzustellen, da standardisierte Berichtsmethoden in Entwicklung sind. Fehlen diese Daten, könnten Compliance-Probleme entstehen, sobald LCAs in Typgenehmigungs- und Marktzugangsvorgaben integriert werden.

Regulierung Status Lifecycle-Anforderung Zeitraum
EU-Verordnung 2019/631 Aktiv Nur Auspuffemissionen Seit Inkrafttreten
EU-Verordnung 2023/851 Aktiv Entwicklung einer standardisierten LCA Methode bis 2025, danach
EU-Batterieverordnung 2023/1542 Aktiv Verpflichtend für Batterien Sofort

Hersteller und Importeure sollten frühzeitig damit beginnen, Lifecycle-Emissionsdaten systematisch zu erfassen und zu dokumentieren – insbesondere für Batterien und andere zentrale Bauteile. Es ist ratsam, die Entwicklungen der EU- und deutschen Vorschriften genau zu beobachten und auf transparente, standardisierte Berichtssysteme zu setzen, um zukünftige Anforderungen zu erfüllen. Diese Datenanforderungen könnten entscheidend für die Bewertung von Fahrzeugen in der Zukunft werden.

So integrieren Sie Lifecycle-Emissionen in Fahrzeugbewertungen

Lifecycle-Emissionen erweitern die klassische Fahrzeugbewertung, indem sie die gesamte Umweltbilanz eines Fahrzeugs berücksichtigen. Während herkömmliche Bewertungen vor allem auf Marktwert und technischem Zustand basieren, ergänzen Lifecycle-Assessments (LCA) diese durch die Analyse der ökologischen Auswirkungen über den gesamten Lebenszyklus. Hier ein Überblick über die Berechnungsmethoden und die benötigten Datenquellen.

Berechnungsmethoden und Tools

Die Berechnung von Lifecycle-Emissionen stützt sich auf die international standardisierte Life Cycle Assessment (LCA)-Methode. Diese folgt den ISO 14040/44-Normen und erfasst sämtliche Emissionen – von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung.

Für diese Analysen nutzen Gutachter spezialisierte Software, die auf umfangreiche Emissionsfaktor-Datenbanken zugreift. Dabei werden Parameter wie Batteriegröße, regionaler Energiemix und Laufleistung berücksichtigt, um eine präzise CO₂-Bilanz zu erstellen.

Ein Beispiel zeigt die Komplexität: Bei der Bewertung eines gebrauchten Elektrofahrzeugs sammelt der Gutachter Daten zur Herstellung, einschließlich der Batterieherkunft und Produktionsprozesse, berücksichtigt den Strommix der Nutzung und analysiert das Recyclingpotenzial am Lebensende.

Zudem arbeitet das UNECE Automotive LCA-Framework an globalen Standards, um einheitliche Bewertungsmethoden für die Automobilindustrie zu schaffen. Auch in Deutschland orientieren sich viele Gutachter zunehmend an diesen internationalen Richtlinien.

Datenanforderungen und Qualitätsstandards

Um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, sind standardisierte und transparente Daten essenziell. Unterschiede in Annahmen – etwa beim Energiemix, den Recyclingraten oder der Laufleistung – können die Ergebnisse stark beeinflussen.

Die EU liefert verlässliche Daten, insbesondere für Batterien, die bei Elektrofahrzeugen eine zentrale Rolle spielen. Beispielsweise verursacht die Batterieproduktion etwa 57 g CO₂/km, was fast die Hälfte der gesamten Lifecycle-Emissionen eines Elektrofahrzeugs ausmacht.

Gutachter müssen ihre Datenquellen und Annahmen klar dokumentieren, um die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit ihrer Bewertungen zu gewährleisten. Die Einhaltung anerkannter Standards wie dem GHG Protocol oder ISO 14067 ist dabei unerlässlich.

Datenquelle Zuverlässigkeit Anwendungsbereich
Hersteller-EPDs Hoch Produktionsdaten, Materialzusammensetzung
Regionale Durchschnittswerte Mittel Strommix, Recyclingraten
LCA-Datenbanken Hoch Emissionsfaktoren, Referenzwerte

Diese Datenbasis bildet die Grundlage für spezialisierte Anbieter wie CUBEE, die diese Informationen in ihre Prozesse integrieren.

CUBEE Sachverständigen AG Lifecycle Assessment Services

CUBEE Sachverständigen AG

Die CUBEE Sachverständigen AG nutzt diese präzisen Berechnungs- und Datenerfassungsstandards in ihren digitalisierten Bewertungsprozessen. Mit einem Netzwerk aus Container-Standorten und mobilen Gutachtern in Deutschland und Europa können komplexe LCA-Daten effizient erfasst und in umfassende Berichte eingebunden werden.

Dank des digitalisierten Bewertungsprozesses lassen sich Lifecycle-Emissionsdaten systematisch in Schadensbewertungen, Wertgutachten und Oldtimer-Bewertungen integrieren. Die eingesetzten Technologien ermöglichen eine präzise Erfassung aller relevanten Fahrzeugdaten.

Wertgutachten kombinieren Marktdaten mit Umweltkriterien und erfüllen so die steigenden Ansprüche von Kunden, die Nachhaltigkeit bei Fahrzeugtransaktionen berücksichtigen möchten.

Die mobile Gutachterdienstleistung erlaubt es zudem, auch bei nicht fahrbereiten Fahrzeugen alle notwendigen Daten für eine Lifecycle-Bewertung zu erfassen. In der Hauptgeschäftsstelle werden diese Daten zentral ausgewertet und in detaillierte Gutachten umgewandelt, die den neuesten Umweltanforderungen entsprechen.

Digitale Plattformen wie Green NCAP bieten interaktive LCA-Tools, die den Energieverbrauch und die Emissionen eines Fahrzeugs über seinen gesamten Lebenszyklus visualisieren. Solche Tools ermöglichen standardisierte Analysen und können durch die Integration von Fahrzeughistorien-Datenbanken und Telematikdaten – etwa zur tatsächlichen Laufleistung oder zum Ladeverhalten – weiter verfeinert werden.

Mit dieser Herangehensweise positioniert sich CUBEE als Vorreiter in einem Markt, der zunehmend Wert auf die Berücksichtigung von Lifecycle-Emissionen legt. Das Ergebnis: schnelle und präzise Gutachten, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Faktoren einbeziehen.

Wie Lifecycle-Emissionen den Fahrzeugwert beeinflussen

Lifecycle-Emissionen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Bewertung von Fahrzeugen. Neben technischen Daten nehmen Umweltaspekte zunehmend Einfluss auf die Preisgestaltung, ein Trend, der besonders auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt sichtbar wird. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den veränderten Präferenzen der Käufer wider.

Wiederverkaufswert und Käuferpräferenzen

In Deutschland bevorzugen Käufer vermehrt Fahrzeuge mit niedrigen Lifecycle-Emissionen, was sich direkt auf deren Wiederverkaufswert auswirkt. Zum Beispiel beträgt die CO₂-Bilanz des VW e-Golf über seinen Lebenszyklus 119 g CO₂/km, während der Golf TDI 140 g CO₂/km verursacht . Diese Differenz von 21 g CO₂/km hat spürbare Auswirkungen auf den Marktwert. Elektrofahrzeuge mit geringeren Lifecycle-Emissionen behalten ihren Wert besser, da sie aktuellen Umweltanforderungen und künftigen Regulierungen entsprechen.

Sowohl Unternehmen mit Nachhaltigkeitszielen als auch umweltbewusste Privatkäufer legen zunehmend Wert auf den gesamten CO₂-Fußabdruck eines Fahrzeugs. Plattformen wie Green NCAP fördern diesen Trend, indem sie transparente Emissionsdaten bereitstellen. Auch Flottenbetreiber achten verstärkt auf die Gesamtemissionen ihrer Fahrzeuge, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und ihr Unternehmensimage zu stärken .

Versicherungs- und Steuereffekte

Ein weiterer Faktor, der Lifecycle-Emissionen in den Fokus rückt, sind finanzielle Anreize wie Versicherungsrabatte für emissionsarme Fahrzeuge. Auch bei der Kfz-Steuer zeichnet sich ein Wandel ab: Während diese in Deutschland traditionell auf Hubraum und Auspuffemissionen basiert, könnten künftig die gesamten CO₂-Emissionen eines Fahrzeugs berücksichtigt werden.

Besonders bei Firmen- und Flottenfahrzeugen spielen Lifecycle-Emissionen bereits heute eine Rolle in der steuerlichen Bewertung. Die EU-Batterieverordnung 2023/1542 verpflichtet Hersteller dazu, den CO₂-Fußabdruck von Batterien über deren gesamten Lebenszyklus zu dokumentieren. Diese Regelung könnte in Zukunft auf weitere Fahrzeugkomponenten ausgeweitet werden . Neben finanziellen Anreizen gewinnen auch präzise Emissionsberichte zunehmend an Bedeutung.

Transparente Emissionsberichterstattung

Transparente und standardisierte Emissionsdaten sind entscheidend für eine vertrauenswürdige Fahrzeugbewertung. Käufer, Verkäufer und Regulierungsbehörden fordern immer häufiger Lifecycle-Berichte, die sämtliche Umweltauswirkungen eines Fahrzeugs von der Produktion bis zur Entsorgung dokumentieren . Solche Berichte reduzieren nicht nur Informationslücken, sondern auch das Risiko künftiger regulatorischer Sanktionen. Fahrzeuge mit gut dokumentierten, niedrigen Lifecycle-Emissionen sind daher attraktiver, erzielen höhere Verkaufspreise und finden schneller einen Käufer .

Die EU arbeitet an einer Standardisierung der Methoden zur Bewertung von Lifecycle-Emissionen. Ab 2025 soll eine einheitliche Methodik zur Bewertung und Meldung von Lifecycle-Emissionen verfügbar sein. Diese wird zunächst freiwillig sein, dürfte jedoch schnell zum Marktstandard werden.

Die CUBEE Sachverständigen AG integriert solche Anforderungen bereits in ihre digitalisierten Bewertungsprozesse. Durch die systematische Erfassung und Dokumentation von Lifecycle-Emissionsdaten in Gutachten können Fahrzeugbesitzer und Käufer informierte Entscheidungen treffen und regulatorische Vorgaben erfüllen. Zudem macht die Digitalisierung der Emissionsberichterstattung komplexe Daten verständlich und integriert sie in standardisierte Berichte. Das stärkt das Vertrauen aller Marktteilnehmer und legt die Grundlage für zukunftssichere Fahrzeugbewertungen.

Fazit: Fahrzeugbewertungen und Lifecycle-Emissionen in der Zukunft

Die Berücksichtigung von Lifecycle-Emissionen verändert die Art und Weise, wie Fahrzeuge bewertet werden, grundlegend. Während herkömmliche Ansätze vor allem die Abgasemissionen während der Nutzung betrachten, zeigt eine umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen auf.

Neue Regelungen auf EU-Ebene schaffen dafür den Rahmen. Was heute oft noch auf freiwilliger Basis geschieht, könnte bald zum Standard werden, da sowohl Käufer als auch Behörden zunehmend Wert auf transparente Emissionsdaten legen. Diese Entwicklung beeinflusst nicht nur die Marktpreise, sondern auch die Methoden, mit denen Fahrzeuge bewertet werden.

Eine gute Dokumentation der Lifecycle-Emissionen kann den Fahrzeugwert steigern und den Verkaufsprozess beschleunigen. Auch Versicherer und Betreiber von Fahrzeugflotten berücksichtigen zunehmend Emissionsdaten bei der Tarifierung und Bewertung.

Sachverständige passen sich diesen Anforderungen an und integrieren Lifecycle-Emissionsdaten in ihre Gutachten. Die CUBEE Sachverständigen AG hat diesen Wandel frühzeitig erkannt. Durch die Digitalisierung ihrer Bewertungsprozesse können sie komplexe Emissionsdaten klar und verständlich aufbereiten und direkt in Berichte einfließen lassen. Damit profitieren Fahrzeugbesitzer und Käufer gleichermaßen: Sie erhalten fundierte Informationen für ihre Entscheidungen und erfüllen gleichzeitig regulatorische Anforderungen.

Die umfassende Analyse des Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zum Recycling – zeigt, dass zukunftsfähige Fahrzeugbewertungen eine Kombination aus technischer Expertise, regulatorischem Wissen und modernen Tools erfordern. Dieser ganzheitliche Ansatz wird traditionelle Bewertungsmethoden, die sich allein auf Abgasemissionen konzentrieren, zunehmend ablösen. Die Zukunft gehört der Lifecycle-Bewertung.

FAQs

Warum spielen Lifecycle-Emissionen eine Rolle bei der Bewertung von Gebrauchtwagen?

Lifecycle-Emissionen – also die Emissionen, die ein Fahrzeug während seines gesamten Lebens durch Produktion, Nutzung und Entsorgung verursacht – spielen eine zentrale Rolle bei der Beurteilung eines Fahrzeugs. Sie wirken sich nicht nur auf die Umweltbilanz aus, sondern geben auch Hinweise auf die Effizienz und die langfristigen Betriebskosten.

Spezialisierte Gutachter berücksichtigen diese Faktoren bei der Bewertung, um ein vollständiges Bild des Fahrzeugwerts zu erstellen. Das ist besonders wichtig, da Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein immer mehr in den Fokus rücken.

Welche Maßnahmen ergreift die EU, um einheitliche Standards für die Bewertung von Lifecycle-Emissionen zu schaffen?

Die Europäische Union setzt darauf, einheitliche Standards für die Bewertung von Lifecycle-Emissionen zu entwickeln. Damit soll eine klare und einheitliche Grundlage geschaffen werden, um die Umweltauswirkungen von Fahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu analysieren – von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Entsorgung.

Das Ziel dieser Initiative ist es, mehr Transparenz zu schaffen und Verbrauchern, Herstellern sowie politischen Entscheidungsträgern eine verlässliche Basis für fundierte Entscheidungen zu bieten. Einheitliche Bewertungsmethoden tragen außerdem dazu bei, die Klimaziele der EU zu erreichen, indem sie nachhaltigere Mobilitätskonzepte fördern.

Wie könnten sich zukünftige Steuerregelungen basierend auf Lifecycle-Emissionen bei Elektrofahrzeugen entwickeln?

Zukünftige Steuerregelungen könnten sich darauf konzentrieren, die gesamten Emissionen eines Fahrzeugs über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu bewerten. Dabei würden nicht nur die Abgase während der Nutzung berücksichtigt, sondern auch die Emissionen, die bei der Produktion und Entsorgung entstehen.

Das könnte dazu führen, dass Fahrzeuge mit geringeren Gesamtemissionen, wie etwa Elektroautos mit umweltfreundlich produzierten Batterien, steuerlich besser gestellt werden. Wie genau solche Regelungen aussehen könnten, hängt jedoch stark von politischen Entscheidungen und den Fortschritten in der Technologie ab.

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