Die Datenschutzgesetze in Europa verändern die Automobilbranche radikal.

Seit 2018 sorgt die DSGVO dafür, dass personenbezogene Daten geschützt werden. Ab dem 12. September 2025 erweitert der EU Data Act diese Regeln und gibt Fahrzeugbesitzern mehr Kontrolle über die Daten ihrer Fahrzeuge. Das Ziel: Mehr Transparenz, Wettbewerb und neue Möglichkeiten für Dienstleister.

Kernaussagen:

  • DSGVO: Regelt den Schutz personenbezogener Daten (z. B. Standort, Fahrverhalten). Rechte wie Datenübertragbarkeit und Löschung stärken Fahrzeughalter.
  • EU Data Act: Öffnet den Zugang zu Fahrzeugdaten für Halter und Dritte (z. B. Werkstätten, Versicherungen). Hersteller müssen den Zugang sicherstellen.
  • Chancen: Schnellere Prozesse, Wettbewerb durch offene Daten, neue Geschäftsmodelle.
  • Herausforderungen: Schutz von Geschäftsgeheimnissen, technische Anpassungen, Überschneidungen zwischen DSGVO und Data Act.

Beide Regelwerke stellen Unternehmen vor technische und organisatorische Aufgaben, bieten aber auch Potenzial für effizientere Abläufe und datenbasierte Innovationen.

1. DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung)

Seit dem 25. Mai 2018 regelt die DSGVO den Datenschutz in Europa und hat die digitale Transformation der Automobilindustrie nachhaltig beeinflusst. Sie definiert klare Vorgaben für den Umgang mit Fahrzeugdaten, die bis heute die Branche prägen.

Datenkategorien und Anwendungsbereich

Die DSGVO unterscheidet zwischen personenbezogenen Daten und besonderen Kategorien personenbezogener Daten. Personenbezogene Daten umfassen alle Informationen, die eine natürliche Person identifizieren oder identifizierbar machen.

In der Automobilbranche fallen darunter Daten wie Telematikdaten, Fahrverhalten oder Standortverfolgung, die spezifischen Fahrern zugeordnet werden können. Besonders sensible Daten, wie Gesundheits- oder biometrische Informationen, unterliegen strikteren Schutzvorgaben.

Rechte und Pflichten der Beteiligten

Die DSGVO stärkt die Rechte der Fahrzeughalter erheblich. Sie haben Anspruch auf Auskunft über ihre Daten, können deren Löschung verlangen (das sogenannte „Recht auf Vergessenwerden“) und profitieren von der Datenübertragbarkeit. Letztere ermöglicht es, Daten in einem strukturierten Format anzufordern und an einen anderen Anbieter zu übertragen.

Einige Automobilhersteller haben diese Rechte aktiv in ihre Systeme integriert. Volkswagen führte 2024 ein verbessertes Datenmanagementsystem ein, das den Zugang zu persönlichen Daten vereinfachte und die Nutzerbeteiligung um 30 % erhöhte. BMW implementierte eine Opt-in-Funktion für den Datenaustausch mit Drittanbietern, was zu einer 25 % höheren Interaktion mit ihren Diensten führte.

Auswirkungen auf die Automobilindustrie

Die DSGVO hat die Datenverarbeitungspraktiken der Branche grundlegend verändert. Laut einem Bericht aus 2023 sind 78 % der Verbraucher in der EU seit Einführung der DSGVO stärker für Datenschutzthemen sensibilisiert, was Transparenzanforderungen erhöht hat. Gleichzeitig haben 65 % der Unternehmen im Automobilsektor ihre Datenschutzrichtlinien überarbeitet.

Allerdings gab es auch Herausforderungen: 2024 wurde BMW kritisiert, weil Nutzerstandorte ohne ausdrückliche Zustimmung verfolgt wurden. Dies führte zu einer Überprüfung und Anpassung ihrer Datenschutzrichtlinien.

Technische und organisatorische Anforderungen

Unternehmen müssen umfassende technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) umsetzen, um DSGVO-konform zu sein. Dazu gehören:

  • Verschlüsselung von Daten während der Übertragung und im Ruhezustand
  • Effektives Zugriffsmanagement
  • Regelmäßige Datenschutzschulungen
  • Incident-Response-Prozesse
  • Ein Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten

BMW hat beispielsweise 2024 ein neues Verschlüsselungsprotokoll eingeführt, das Datenschutzverletzungen um 40 % reduzierte.

"The integration of encryption in our connected vehicle systems is not just a regulatory requirement; it is essential for maintaining customer trust."
– Anna Müller, Chief Data Officer, BMW Group

Auch Unternehmen wie die CUBEE Sachverständigen AG setzen auf höchste Datenschutzstandards. Von der Schadensbewertung bis zur Datenübertragung – alle digitalen Prozesse müssen den Anforderungen der DSGVO entsprechen. Dies verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil, insbesondere bei der schnellen und professionellen Erstellung von KFZ-Gutachten.

Die Einhaltung der DSGVO bildet zudem die Grundlage, um den Anforderungen des EU Data Act und dem damit verbundenen erweiterten Datenaustausch gerecht zu werden.

2. EU Data Act

Im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und der Nutzung von Daten bringt der EU Data Act (Verordnung (EU) 2023/2854) eine entscheidende Erweiterung der bisherigen Regelungen. Seit seinem Inkrafttreten am 12. September 2025 liegt der Fokus auf dem Zugang zu und der Weiterverwendung von Daten vernetzter Produkte. Anders als die DSGVO, die in erster Linie den Schutz personenbezogener Daten regelt, adressiert der Data Act die Nutzung und den Austausch von Daten. Die Verordnung definiert dabei klare Vorgaben für Datentypen und die Rechte der beteiligten Akteure.

Datenkategorien und Anwendungsbereich

Der EU Data Act umfasst sämtliche Daten, die von vernetzten Geräten erzeugt werden. Dazu zählen Betriebsdaten wie Fahrverhalten und Diagnosedaten, Nutzungsdaten wie Sitzposition und Klimaanlageneinstellungen sowie personenbezogene Daten, die aus der Nutzung eines Fahrzeugs resultieren.

Die Regelungen gelten für alle vernetzten Fahrzeuge, die Daten erfassen und speichern. Besonders relevant sind diese Vorgaben für Elektroautos, da diese im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eine deutlich größere Menge an Telemetrie-Daten generieren.

Rechte und Pflichten der Beteiligten

Fahrzeughalter erhalten mit der Verordnung das Recht auf kostenlosen, sicheren und transparenten Zugriff auf die Daten ihres Fahrzeugs. Sie können selbst entscheiden, ob und mit wem sie diese Informationen teilen möchten – sei es mit Versicherungen, freien Werkstätten oder Drittanbieter-Apps.

Hersteller sind verpflichtet, vor Vertragsabschluss offen darzulegen, welche Daten erhoben werden und wie diese genutzt werden sollen. Sie müssen technische Lösungen bereitstellen, die den Zugang zu den Daten ermöglichen, und dürfen keine exklusiven Datensilos mehr betreiben. Der Zugriff kann entweder direkt über Apps oder indirekt über Herstellerportale erfolgen.

Ein Beispiel zeigt, wie sich dies in der Praxis auswirkt: Ein Fahrzeugbesitzer kann künftig Diagnosedaten seines Autos per App auslesen und diese direkt an eine freie Werkstatt oder Versicherung weiterleiten, ohne auf die Vermittlung durch den Hersteller angewiesen zu sein.

Auswirkungen auf die Automobilindustrie

Der Data Act sorgt für einen Aufbruch der Hersteller-Monopole, was den Wettbewerb belebt. Werkstätten und Versicherungen erhalten Zugang zu wichtigen Fahrzeugdaten, was Verbrauchern zugutekommt – durch günstigere Versicherungen, schnellere Diagnosen und eine größere Auswahl an Dienstleistungen.

Bei modernen Fahrzeugen mit Technologien wie Volvo Connect oder NissanConnect können Besitzer ihre Fahrzeugdaten gezielt abrufen, exportieren und weitergeben. Viele deutsche Autohersteller haben bereits eigene Informationsplattformen eingerichtet, um den Anforderungen des Data Act gerecht zu werden.

Allerdings gibt es auch Bedenken: Unternehmen befürchten, dass die verpflichtende Freigabe von Daten ihre Geschäftsgeheimnisse gefährden und den Innovationsprozess bremsen könnte. Insbesondere bleibt unklar, wie wirtschaftlich notwendige Datenabfragen definiert werden und wie der Schutz sensibler Unternehmensdaten gewährleistet werden soll.

Technische und organisatorische Anforderungen

Ab dem 12. September 2026 müssen neue Fahrzeuge so konstruiert sein, dass der Datenzugriff von Anfang an möglich ist. Hersteller sind verpflichtet, technische Schnittstellen wie Apps oder Webportale bereitzustellen, über die Nutzer und autorisierte Dritte auf die Fahrzeugdaten zugreifen können.

Die Daten müssen in einem maschinenlesbaren Format wie CSV oder JSON bereitgestellt werden. Unternehmen müssen Prozesse zur Authentifizierung, Datenbereitstellung und Dokumentation einrichten und sicherstellen, dass der Zugriff den Vorgaben der DSGVO entspricht.

Für Unternehmen wie die CUBEE Sachverständigen AG eröffnen sich durch den Data Act neue Möglichkeiten. Der direkte Zugriff auf Fahrzeugdaten ermöglicht schnellere und präzisere KFZ-Gutachten. Schadensbewertungen können effizienter durchgeführt werden, da relevante Daten direkt verfügbar sind, ohne dass umständliche Anfragen bei Herstellern nötig sind. Dieser vereinfachte Datenaustausch bringt einen Wandel in der digitalen Dienstleistungserbringung der Automobilbranche.

Verstöße gegen die Verordnung können mit Geldbußen von bis zu 20 Mio. € oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden.

Trotz der neuen Regelungen bleibt die DSGVO bei der Verarbeitung personenbezogener Fahrzeugdaten vorrangig. Die Herausforderung liegt darin, beide Regelwerke miteinander zu verbinden, um eine rechtssichere und zukunftsfähige Lösung zu schaffen.

Vorteile und Herausforderungen der beiden Rechtsrahmen

Die DSGVO und der EU Data Act verfolgen unterschiedliche Ansätze, wenn es um den Umgang mit Daten in der Automobilindustrie geht. Während die DSGVO den Schutz personenbezogener Daten priorisiert, zielt der EU Data Act darauf ab, den Datenaustausch und den Wettbewerb zu fördern. Beide Regelwerke bieten spezifische Vorteile, bringen aber auch Herausforderungen mit sich. Hier ein genauerer Blick auf die Auswirkungen beider Verordnungen.

Vorteile der DSGVO für die Automobilbranche

Die DSGVO schafft Vertrauen zwischen Verbrauchern und Herstellern. Fahrzeugbesitzer können sicher sein, dass sensible Daten wie Fahrverhalten, Standortinformationen oder Kommunikationsdetails streng reguliert verarbeitet werden. Diese Transparenz und Sicherheit sind entscheidend für die Akzeptanz vernetzter Fahrzeuge.

Für Unternehmen bietet die DSGVO Klarheit durch einheitliche Datenschutzstandards in der gesamten EU. Automobilhersteller müssen sich nicht länger mit einer Vielzahl nationaler Vorschriften auseinandersetzen, was grenzüberschreitende Geschäftsmodelle deutlich erleichtert.

Ein weiterer Vorteil: Die DSGVO stärkt die Datensicherheit. Durch verpflichtende technische und organisatorische Maßnahmen werden Fahrzeugdaten besser vor Cyberangriffen und Missbrauch geschützt.

Herausforderungen der DSGVO-Umsetzung

Die Umsetzung der DSGVO bringt jedoch auch komplexe Anforderungen mit sich. Insbesondere die Einholung rechtssicherer Einwilligungen stellt Hersteller vor Herausforderungen, da moderne Fahrzeuge hunderte verschiedener Datentypen erfassen. Für jeden dieser Datentypen müssen spezifische Zustimmungen eingeholt werden – ein zeit- und ressourcenintensiver Prozess.

Auch der grenzüberschreitende Datentransfer ist kompliziert. Wenn Fahrzeugdaten an Standorte außerhalb der EU übermittelt werden sollen, müssen Unternehmen strenge Vorgaben wie Angemessenheitsbeschlüsse oder Standardvertragsklauseln beachten.

Vorteile des EU Data Act

Der EU Data Act bringt eine neue Dynamik in die Automobilbranche, indem er den Zugang zu Fahrzeugdaten öffnet. Verbraucher können selbst entscheiden, welche Werkstätten, Versicherungen oder App-Anbieter auf ihre Fahrzeugdaten zugreifen dürfen. Dadurch werden die bisherigen Datensilos der Hersteller aufgebrochen, und die Entscheidungsfreiheit der Nutzer wird gestärkt.

Für Dienstleister wie die CUBEE Sachverständigen AG eröffnen sich durch den direkten Zugriff auf Fahrzeugdaten neue Möglichkeiten. Gutachten können schneller und präziser erstellt werden, da relevante Informationen nicht mehr umständlich von den Herstellern angefordert werden müssen.

Darüber hinaus kurbelt der Data Act Innovation und Wettbewerb an. Sowohl Startups als auch etablierte Unternehmen können auf einer gemeinsamen Datenbasis neue Dienstleistungen entwickeln.

Herausforderungen des EU Data Act

Trotz der Vorteile gibt es auch kritische Punkte. Ein zentrales Problem ist der Schutz von Geschäftsgeheimnissen. Branchenverbände wie der BDI warnen davor, dass die verpflichtende Datenfreigabe sensible, proprietäre Entwicklungen gefährden könnte.

Außerdem müssen Hersteller ihre IT-Systeme anpassen, um Millionen von Nutzern einen sicheren und effizienten Zugriff auf Fahrzeugdaten zu ermöglichen – eine technische und organisatorische Herausforderung.

Besonders schwierig ist das Zusammenspiel zwischen DSGVO und Data Act. Die Anforderungen beider Regelwerke können sich teilweise widersprechen, was rechtliche Unsicherheiten schafft, die bisher nicht vollständig geklärt sind.

Vergleichende Analyse der Frameworks

Aspekt DSGVO EU Data Act
Hauptziel Schutz personenbezogener Daten Förderung von Datenaustausch und Wettbewerb
Nutzerrechte Auskunft, Löschung, Widerspruch Kostenloser Zugriff, Datenweitergabe an Dritte
Compliance-Aufwand Hoch (Dokumentation, Folgenabschätzungen) Hoch (technische Implementierung, Schnittstellen)
Sanktionen Bis zu 20 Mio. € oder 4 % des Jahresumsatzes Bis zu 20 Mio. € oder 4 % des Jahresumsatzes
Auswirkung auf Innovation Kann Datennutzung einschränken Erleichtert neue Geschäftsmodelle
Branchenakzeptanz Etabliert, aber compliance-intensiv Umstritten wegen Geheimnisschutz

Praktische Auswirkungen für Unternehmen

Für Unternehmen bedeutet die parallele Umsetzung der DSGVO und des EU Data Act eine erhebliche Herausforderung. Sie müssen genau analysieren, welche Daten unter die DSGVO fallen, welche den Anforderungen des Data Act genügen und wo sich beide Regelwerke überschneiden. Eine sorgfältige Datenklassifizierung ist dabei unerlässlich.

Die damit verbundenen Compliance-Kosten steigen deutlich, da spezialisierte Teams aus Rechts- und IT-Experten erforderlich sind. Gleichzeitig müssen Unternehmen in moderne Technologien investieren, um die neuen technischen Anforderungen zu erfüllen.

Auf der anderen Seite profitieren Dienstleister in der Automobilbranche von den neuen Regelungen. Der vereinfachte Zugang zu Fahrzeugdaten ermöglicht effizientere Prozesse und schnellere Dienstleistungen – ein Vorteil, der am Ende allen Marktteilnehmern zugutekommt.

Fazit

Die Datenschutzgesetze in Europa haben die Art und Weise, wie Daten in der Automobilindustrie genutzt und ausgetauscht werden, grundlegend verändert. Vorschriften wie die DSGVO und der EU Data Act bringen sowohl neue Möglichkeiten als auch Herausforderungen mit sich. Sie zeigen, wie rechtliche Rahmenbedingungen Innovation und betriebliche Abläufe in Einklang bringen können.

Ein entscheidender Wendepunkt steht bevor: Ab 2025 garantieren neue Regelungen den kostenlosen Zugang zu Fahrzeugdaten, während Verstöße mit hohen Bußgeldern geahndet werden.

Diese Vorgaben stärken das Vertrauen der Verbraucher und lösen bestehende Datensilos auf. Das Ergebnis? Effizientere Prozesse, bessere Tarife und eine größere Entscheidungsfreiheit. Autofahrer erhalten Zugang zu wichtigen Informationen wie Diagnosedaten, Nutzungsmustern und Wartungsdetails. Sie können diese Daten freiwillig mit Versicherungen oder Werkstätten teilen, was zu einer völlig neuen Dynamik in der Branche führt. Für die Automobilindustrie bedeutet dies eine grundlegende Umstellung der Geschäftsmodelle. Unternehmen wie die CUBEE Sachverständigen AG profitieren bereits von einem vereinfachten Zugang zu Fahrzeugdaten, der schnellere und präzisere Schadensbewertungen ermöglicht.

Diese Entwicklungen basieren direkt auf den Vorgaben der DSGVO und des EU Data Act. Unternehmen müssen jetzt handeln und technische sowie organisatorische Maßnahmen umsetzen, wie etwa eine präzise Datenklassifizierung, um den neuen Standards gerecht zu werden.

Die neuen Vorschriften eröffnen auch wirtschaftliche Chancen: Versicherungen und Werkstätten können datenbasierte Modelle entwickeln, die individuellere Tarife und präzisere Diagnosen ermöglichen. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Fahrzeugen wächst die Menge verfügbarer Daten exponentiell – ein fruchtbarer Boden für innovative Dienstleistungen.

Letztlich schaffen die Datenschutzgesetze eine Balance zwischen Schutz und Fortschritt. Unternehmen, die diese Transformation erfolgreich bewältigen, profitieren von mehr Transparenz, einem stärkeren Wettbewerb und neuen Kooperationsmöglichkeiten. Diese Veränderungen ebnen den Weg für eine digitalisierte, datengestützte Zukunft der Automobilbranche.

FAQs

Welche Auswirkungen hat der EU Data Act auf das Verhältnis zwischen Fahrzeughaltern und Automobilherstellern?

Der EU Data Act soll den Zugang zu und die Nutzung von Daten innerhalb der EU klarer regeln. Für Fahrzeughalter und Automobilhersteller bringt dies neue Herausforderungen und Chancen mit sich. Fahrzeughalter könnten künftig mehr Kontrolle darüber haben, wer ihre Fahrzeugdaten einsehen und nutzen darf. Gleichzeitig müssen Automobilhersteller ihre internen Abläufe anpassen, um den neuen gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Die konkreten Auswirkungen hängen stark davon ab, wie das Gesetz umgesetzt wird und welche spezifischen Regelungen für die Automobilindustrie gelten. Das übergeordnete Ziel ist es, eine Balance zwischen dem Schutz der Privatsphäre der Verbraucher und der Förderung von Innovation zu schaffen. So sollen sowohl die Rechte der Nutzer gewahrt als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gesichert werden.

Welche technischen Maßnahmen müssen Automobilhersteller umsetzen, um den Vorgaben der DSGVO und des EU Data Act zu entsprechen?

Automobilhersteller stehen vor der Herausforderung, ihre Systeme und Prozesse so zu gestalten, dass sie den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des EU Data Act gerecht werden. Das bedeutet, dass bestimmte Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten und rechtliche Anforderungen zu erfüllen:

  • Schutz der Datensicherheit: Der Einsatz von Verschlüsselungstechnologien und sicheren Übertragungsprotokollen ist entscheidend, um sensible Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
  • Datenminimierung: Es dürfen nur solche personenbezogenen Daten gespeichert und verarbeitet werden, die absolut notwendig sind.
  • Einwilligungen einholen: Bevor personenbezogene Daten verarbeitet werden, muss eine klare, informierte Zustimmung der betroffenen Personen vorliegen.
  • Transparenz gewährleisten: Nutzer sollten jederzeit nachvollziehen können, welche Daten gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden.

Zusätzlich ist es essenziell, dass Unternehmen ihre Systeme regelmäßig überprüfen und an aktuelle rechtliche Anforderungen sowie technologische Entwicklungen anpassen. Hierbei können digitalisierte und optimierte Prozesse helfen. Ein Beispiel dafür ist die CUBEE Sachverständigen AG, deren moderne Ansätze eine schnelle und präzise Datenverarbeitung ermöglichen und gleichzeitig die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherstellen.

Welche Vorteile ergeben sich für Versicherungen und Werkstätten durch einen erweiterten Zugang zu Fahrzeugdaten?

Ein erweiterter Zugang zu Fahrzeugdaten eröffnet sowohl Versicherungen als auch Werkstätten spannende wirtschaftliche Möglichkeiten.

Versicherungen können durch präzise Fahrzeugdaten Schadensfälle nicht nur schneller, sondern auch effizienter abwickeln. Das sorgt für zufriedenere Kunden und optimierte Abläufe. Zudem lassen sich maßgeschneiderte Versicherungsangebote erstellen, die auf den tatsächlichen Nutzungsdaten des Fahrzeugs basieren – ein klarer Vorteil für personalisierte Services.

Werkstätten profitieren ebenfalls enorm: Mit direktem Zugriff auf Fahrzeugdaten können Reparaturen genauer geplant und deutlich schneller durchgeführt werden. Das minimiert die Ausfallzeiten für Kunden und erhöht die betriebliche Effizienz. Zusätzlich ermöglicht es Werkstätten, präventive Wartungsmaßnahmen anzubieten, die nicht nur zusätzliche Einnahmen generieren, sondern auch die Kundenbindung auf lange Sicht stärken.

Verwandte Blogbeiträge